SC Langenthal schreibt Geschichte

Nach 104:41 Minuten trifft SCL-Verteidiger Mathie Maret zum 4:3: Der SC Langenthal gewinnt damit das zweitlängste Spiel der Schweizer Hockeygeschichte … und führt in der Playoff-Serie mit 2:0-Siegen.

Vor einer würdigen, euphorischen Kulisse waren bereits vor dem ersten Playoff-Heimspiel einige Highlights zu verzeichnen. So wurde der fleissige Materialwart Jürg Hegi für nicht weniger als 40 Jahre SCL-Unterstützung durch VR-Chef Gian Kämpf geehrt. Jürg Hegi hat damit mehr als die Hälfte der Club-Geschichte mitgeprägt. Auch wurde Andrew Clark für seine Skorerpunkte in der Qualifikation geehrt, der Check, der dem Nachwuchs zugute kommt, wurde ebenfalls noch vor dem Spiel übergeben, nachdem der SCL flankiert von Pyros und Cheerleaders eingelaufen war.

Anschliessend lieferten sich die beiden Derby-Partner ein enges Duell.

Kummer mit Ausgleichs-Hammer
Geprägt von höchster Intensität verstreichen bereits die ersten Minuten: Die beiden Equipen streben kraftvoll nach der Führung. Erst mit einem Mann weniger auf dem Eis lässt sich der SC Langenthal schliesslich überwinden: Evgeni Chiriaev drischt die Scheibe ins rechte obere Eck, nachdem er direkt vor dem Tor postiert eine Blitz-Kombination abschliesst.
Vehement drückt der SCL anschliessend auf den Ausgleich gegen den Qualifikationsdritten. Dennoch verstreichen 62 Sekunden doppelte Überzahl ungenutzt. Aus der Ruhe bringen lässt sich die Mannschaft von Trainer Jeff Campbell aber nicht: Bei einem Tempo-Angriff bei gleich vielen Spielern auf dem Eis hämmert SCL-Stürmer Dario Kummer den Puck in die gegnerischen Maschen.
Die Statistiker berechnen ein Schussverhältnis von 12:4 für den SCL nach 20 Minuten.

Olten reisst Führung an sich
Erneut gelingt dem EHC Olten der erste Treffer im neuen Drittel. Und wieder ist es Evgeni Chiriaev – und auch bei diesem Tor gelingt ihm der Abschluss aus dem Slot heraus. Fast umgehend steht das Heimteam durch eine Unterzahlsituation erneut in Gefahr, die aber mit viel Kampfgeist überstanden werden kann.
Anders als im Startdrittel gelingt dem SCL im mittleren Abschnitt der erneute Ausgleich nicht. Die Gelegenheit dazu sind da, unter anderem in einem Power-Play kurz vor Drittelsende sowie einem Abschlussversuch kurz nach Ablauf der Überzahlsituation durch Stefan Rüegsegger, als er aus dem Nichts heraus zu einem Abschluss vor EHCO-Keeper Simon Rytz kommt.

Maret mit Ausgleich
Der SCL bäumt sich auf, in einem Power-Play wird es aber plötzlich vor dem eigenen Tor gefährlich, als Olten-Topskorer Dion Knelsen alleine losziehen kann. SCL-Keeper Philip Wüthrich zeigt aber im richtigen Moment einen Move während Knelsen die Scheibe verspringt. Kurz darauf hat SCL-Verteidiger Mathieu Maret den Ausgleich aus dem Stock, als er sich lange unbedrängt EHCO-Keeper Simon Rytz annähern kann. Dieser kann aber das aus der nähe abgefeuerte Geschoss noch parieren.
Der vermeintliche Vorentscheid fällt in Billard-Manier durch Esbjörn Fogstad Vold: Aus der Ecke heraus trifft der Olten-Stürmer via Rücken von Philip Wüthrich zum 3:1 … doch aus dem Nichts heraus trifft Mika Henauer fast von der blauen Linie aus: Was aussieht wie ein flacher Pass wird zu einem Tor: Haarscharf neben dem Pfosten gleitet der Puck ins Netz. Und nur kurz darauf ist der Ausgleich perfekt: Mathieu Maret trifft im Power-Play aus mittlerem Winkel zum 3:3-Ausgleich.

Mathieu Maret entscheidet
Beide Teams können in der ersten Hälfte des vierten Drittels je einmal mit einem Mann mehr antreten. Hierbei fehlt nur wenig und Dario Kummer hätte den Entscheid für den SCL herbeigeführt, als er fast direkt vor Simon Rytz – allerdings bedrängt – zum Abschluss kommt. Doch bis zum Ende des vierten Drittels fällt der Entscheid nicht.
Der Entscheid beginnt sich zu erstrecken, erst fast Punkt Mitternacht steht ein Sieger fest: Der SC Langenthal gewinnt dank einem Treffer durch Mathieu Maret mit 4:3 nach über 100 Minuten.

Stimmen zum Spiel
SCL-Stürmer Vincenzo Küng: «Das denken fällt langsam etwas schwer, es war ein Auf und Ab, beide Goalies waren sackstark, es gab viele Chancen aber gleichzeitig ein kontrolliertes Spiel. Aber wenn man müde wird, gibt es Fehler und viele Chancen. Wir können unserem Goalie danken. Wir geniessen den Sieg, doch am Sonntag geht es weiter.»
SCL-Verteidiger Mika Henauer: «Wir haben gut angefangen, dann hatten wir einen Durchhänger, die beiden Tore im dritten Drittel machten es aus, wir gaben nie auf und hielten durch.»

6:2-Playoff-Siege gegen Olten – fürs Geschichtsbuch
104:41 Minuten: Der SC Langenthal gewinnt das zweitlängste Spiel der Schweizer Hockey Geschichte.
6:2-Playoff-Siege: Der SCL gewinnt sechs der letzten acht Playoff-Derbys gegen Olten.

Text: Daniel Gerber
Foto: Leroy Ryser

SC Langenthal – EHC Olten 4:3 (1:1, 0:1, 2:1, 0:0, 1:0) n.V.
Schoren. – 3103 Zuschauer. – SR: Eichmann/Weber, LN: Huguet/Gurtner. – Tore: 11. Chiriaev (Haas, P. Rytz/Ausschluss Rüegsegger) 0:1. 18. Kummer (Benik, Küng) 1:1. 22. Chiriaev (Fogstad Vold, Haas) 1:2. 48. Fogstad Vold (Sartori, Lüthi) 1:3. 54. (53:39) Henauer 2:3. 55. (54:47) Maret (Küng/Ausschluss Haas) 3:3. 105. Maret (Suleski) 4:3. – Strafen: 5mal 2 Minuten plus 1mal 10 Minuten (Bircher) gegen den SC Langenthal. 8mal 2 Minuten gegen den EHC Olten.
SC Langenthal: Wüthrich; Weber, Christen; Henauer, Pienitz; Bircher, Maret; Suleski; Tschannen, Clark, Sterchi; Benik, Kummer, Küng; Gerber, Kläy, Derungs; Nyffeler, Melnsalksnis, Rüegsegger; Gyger.
EHC Olten: S. Rytz; P. Rytz, Weisskopf; Eigenmann, Rouiller; Sartori, Lüthi; Maurer; Horansky, Knelsen, Nunn; Fogstad Vold, Chiriaev, Schwarzenbach; Haas, Rudolf, Wyss; Weibel, Salzgeber, Weder; Lanz.
Bemerkungen: Olten ohne Elsener, Heughebaert und Rexha (alle überzälhig). Langenthal ohne Müller, Walz (beide verletzt), Dähler, Guggenheim und Wieszinski (alle überzählig). 58. Time out Langenthal.

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