Matchbericht

Mit Paupe zum fünften Sieg

Der SC Langenthal setzt seinen Siegeszug fort und gewinnt gegen den EHC Winterthur zum fünften Mal in Folge. Ganz so stark wie zuletzt ist der SCL im Kollektiv zwar nicht, dafür überzeugt aber Elien Paupe zwischen den Pfosten einmal mehr.

Vor dem Spiel gegen den EHC Winterthur fiel vor allem eines auf: Im Tor des Gastes stand mit Joren van Pottelberghe der eigentlich in Biel spielende Torhüter der zuletzt verletzt war und jetzt in der Swiss League Spielpraxis sammelt. Geschockt waren aber nicht die Oberaargauer, sondern dennoch früh die Winterthurer. Dario Kummer entging nämlich schon in der 5. Minute der gegnerischen Abwehr und liess van Pottelberghe bei seinem Schuss ins nähere, hohe Eck keine Chance. Damit aber nicht genug: Nach einem perfekt getimten Pass von Haralds Egle (15.) stand plötzlich Marc Aeschlimann alleine vor dem gegnerischen Keeper und spielte diesen auch noch aus. Langenthal führte zur Pause 2:0 – auch weil Langenthals Torhüter Elien Paupe besser war. Gegen Sam Coatta parierte er beispielsweise gleich zwei Mal innert Sekunden (10.) ganz stark, ebenso gegen Theo Beglieri, bei dessen Schuss (17.) er sogar noch die Beine in die Höhe riss und den Puck entscheidend abfälschte.

Und dann zeichnen sich beide Torhüter aus
Im zweiten Abschnitt startete die Partie dann quasi mit einem Paukenschlag. Nach 23 Minuten war nämlich plötzlich Anthony Staiger alleine vor Elien Paupe, schoss – und scheiterte dank einer weiteren grandiosen Aktion des SCL-Keepers. Gleiches konnte offenbar aber auch sein Gegenüber. Im Bieler Duell gegen den Schützen Luca Christen war «JvP» sogar Sieger, obwohl er nach einem Querpass für einen kurzen Moment chancenlos schien.
Langenthal vermochte indes bei weitem nicht so zu überzeugen, wie in den letzten Spielen. Oft waren die Oberaargauer etwas ungenau, hin und wieder auch zu wenig konsequent vor beiden Toren. Einzelne gute Aktionen liessen die Oberaargauer aber trotzdem mit einer Führung in die Pause gehen. Beispielsweise fingen Marc Kämpf (33.) in Unterzahl und Joel Schweingruber bei eins-gegen-zwei-Situationen zwei Zuspiele liegend ab, Kämpf schien sogar richtiggehend dem Puck entgegen zu hechten. Nach 38 Minuten kam Winterthur aber dennoch dank einem sehenswerten Solo von Gaëtan Jobin doch noch auf 1:2 heran, er traf mit seinem Schuss ins nahe Eck aus spitzem Winkel.

Boxplay wird sehr wichtig
Die Partie war dann im Schlussdrittel lange ausgeglichen und gleich zwei Mal innerhalb von wenigen Minuten hatte Winterthur sogar die Möglichkeit das Spiel in Überzahl auszugleichen. Mehrmals agierten die Oberaargauer aber auch hier souverän, darunter blockierten Stürmer wie Fabio Kläy, Silvan Hess, Vincenzo Küng und Luca Wyss gleich mehrmals gegnerische Schüsse und Pässe. Sechs Minuten vor Schluss fiel die Entscheidung dann aber doch noch: Haralds Egle führte bei einem drei-gegen-eins-Konter die Scheibe und schoss, anstatt zu passen, die Scheibe ins entfernte obere Toreck zum 3:1.
Winterthur nahm dann sogar noch den Torhüter raus, aber auf der Gegenseite blieb einer standhaft. Erneut parierte Paupe heroisch gegen Sam Coatta, dieses Mal fälschte er dessen Schuss im Hechtsprung mit dem Stock noch ab und verhinderte damit das 2:3. Dario Kummer sorgte dann sogar noch für das 4:1, als er das leere Tor angriff und Torhüter-Verteidiger Marc Steiner mühelos eine Minute vor Schluss bezwang.

Seitenblick – Thurgau schlägt Visp
In der Tabelle wird alles noch enger: Der HC Thurgau bezwingt den EHC Visp im Direktduell mit 2:0, weshalb der HCT und die GCK Lions nur 64 Punkte besitzen. Visp, Langenthals nächster Gegner, steht mit 63 Punkte auf Rang fünf direkt vor Langenthal (59).

Stimmen zum Spiel:
Fabio Kläy: In ein paar Tagen, fragt niemand mehr, wie wir gespielt haben. Entscheidend ist, dass wir gewinnen konnten. Das Boxplay hat ausserdem heute gut funktioniert, da hatten wir ein paar tolle Aktionen. Dass wir heute bei meinem 200. Spiel gewonnen haben freut mich indes sehr, ich würde gerne noch ein bisschen länger beim SCL spielen, aber hier kennen wir die Ausgangslage leider bereits.

Text und Bild: Leroy Ryser

Telegramm:
SC Langenthal – EHC Winterthur 4:1 (2:0, 0:1, 2:0)
Schoren. – 1627 Zuschauer. – SR: Ströbel/Gäumann, Nater/Baumgartner. – Tore: 5. Kummer (Küng, Christen) 1:0. 15. Aeschlimann (Egle, Higgins) 2:0. 38. Jobin (Staiger, Hofstetter) 2:1. 54. Egle (Aeschlimann, Christen) 3:1. 59. Kummer (Küng, Cadonau/aufs leere Tor) 4:1. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Langenthal. 3mal 2 Minuten gegen Winterthur.
Langenthal: Paupe; Weber, Cadonau; Aeschbach, Pienitz; Higgins, Christen; Schweingruber, Moser; Küng, Kummer, Kämpf; Egle, Aeschlimann, Whitney; Rehak, Kläy, Helfer; Wenger, Hess, Wyss.
Winterthur: Van Pottelberghe; Steiner, Bartholet; Hunziker, Deussen; Törmänen, Thévoz; Rubin; Ramel, Wilkins, Haldimann; Jobin, Hofstetter, Staiger; Barbei, Coatta, Lekic; Orlov, Beglieri, Valenza.
Bemerkungen: Langenthal ohne Füglister (überzählig), Salzgeber (krank), Liniger und Müller (alle verletzt). Winterthur ohne Schüpbach, Fröwis, Chiquet, Engeler und Zwissler (alle verletzt). 57:30-58:43 Winterthur ohne Torhüter van Pottelberghe zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. 58. Time-Out Winterthur.